Aktuelles
Ludwig Ammann, Michael Isele
ab und an stehen wir vor einem Rätsel. Zum Beispiel dann, wenn sich am Samstag zur besten Einkaufsbummelzeit am frühen Nachmittag eine Schlange an unserer Kasse bildet und wir tief betrübt die letzten auf die Abendvorstellung vertrösten müssen, weil der Platz nicht reicht. Und natürlich – abends wird dann der große Saal nicht voll. Ist 16.45 das neue 20.45? Ist 19.00 oder 18.30 im dunklen Winter die beste Kinozeit? Oder kommt es ganz darauf an, was für ein Publikum dieser oder jener Film anspricht? Fragen über Fragen. Wir grübeln, wir testen es aus – und hoffen immer von neuem, Ihre Vorlieben richtig zu erraten!
Der Advent spart nicht mit großen Filmen. Zu meinen Favoriten zählen ASTRID über die Jahre, die Astrid Lindgren zur größten Kinderbuchautorin ihres Jahrhunderts gemacht haben; das wunderbar kauzige Familiendrama SHOPLIFTERS von Hirokazu Kore-eda, die Goldene Palme von Cannes; und das packende türkische Drama SIBEL über eine stumme Frau von Cagla Zencirci und Guillaume Giovanetti. Wer der adventlichen Stimmung entkommen will, ist mit Gaspar Noés orgiastischem Höllentrip CLIMAX und dem Über-Mystery-Thriller UNDER THE SILVER LAKE von David Robert Mitchell bestens bedient. Und natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, den großartigen Gewinner von Venedig zu zeigen, Alfonso Cuarons ROMA. Großes Kino gehört auf die große Leinwand, auch wenn es später bei Netflix läuft; erst recht in Zeiten, in denen so viel Unausgegorenes auf die Leinwand drängt…
Bis bald!
Ludwig Ammann, Michael Isele
alle Jahre wieder im September reisen wir nach Leipzig, um auf der dortigen Filmkunstmesse das Arthouse-Angebot für den Herbst zu sichten. Soll heißen: Wir haben uns in vier Tagen fast 60 Filme angeschaut, ein festliches Gelage für Kinonarren wie uns, und haben uns nicht zuletzt daran ergötzt, wie gegensätzlich unser Eindruck bei manchen Filmen war – über Geschmack lässt sich vorzüglich streiten. Nicht wenige der gefundenen Perlen starten bereits im Oktober. So können Sie sich beispielsweise auf den Gewinner des Publikumspreises freuen: THE GUILTY, ein Psycho-Thriller, der sich ganz auf das Gesicht eines Polizisten in der Notrufzentrale konzentriert und damit unglaubliche Spannung erzeugt, Kopfkino im wahrsten Sinne des Wortes. Oder DER AFFRONT, ein libanesisches Gerichtsdrama, das das Pulverfass Nahost besser auf den Punkt bringt als alle Nachrichten und Kommentare. Eine Palme für den Besten Schauspieler erntete Marcello Fonte in Cannes für seine Darstellung des gutmütigen DOGMAN, der im Kampf mit dem Bösen über sich selbst herauswächst, ein urbaner Western mit subversiver Pointe. Geradezu beglückend war Frederick Wisemans allumfassendes Porträt der Public Library von New York, EX LIBRIS, eine Hymne auf die Kraft des für alle zugänglichen Wissens. Und eine Sensation Lady Gaga in A STAR IS BORN - ein Klassiker im neuen Gewand, absolut hinreißend, ein überwältigender Musik- und Liebesfilm, der in jeder Hinsicht Maßstäbe setzt. Dazu noch der neue Florian Henckel von Donnersmarck, WERK OHNE AUTOR mit Tom Schilling, derin Venedig die Herzen des Publikums eroberte, und Sönke Wortmann fabelhaft entgleisende, scharfzüngige Dinnerabend-Komödie DER VORNAME – der deutsche Film gibt sein bestes in diesem Herbst!
Bis bald!
Ludwig Ammann, Michael Isele
Und nun steht uns die schönste Zeit des Jahres ins Haus: das heißersehnte SOMMERNACHTSKINO mit vielen aufregenden und romantischen Kinonächten unterm Sternenhimmel im verwunschenen Innenhof des Schwarzen Klosters. Sie können jetzt schon für alle Vorstellungen Tickets im Voraus im Friedrichsbau kaufen oder reservieren – der Ansturm wird groß sein, am besten, Sie sorgen rechtzeitig vor! Das Programm finden Sie auf S. 15 und online unter www.sommernachts-kino.de. Selbstredend bieten wir auch Indoors viele neue Leckerbissen. Zu meinen größten Favoriten zählt der neue Spike Lee, BLACKKKLANSMAN, eine irre Geschichte, die in Cannes bei der Weltpremiere für irres Gelächter und einen sechsminütigen Beifallssturm sorgte. Der Große Preis der Jury dafür hätte gern auch die Goldene Palme sein können – machen Sie sich gefasst auf einen cineastischen Kracher!
Ludwig Ammann, Michael Isele
was haben wir uns gefreut, als Wim Wenders zu uns kam, um seinen PAPST FRANZISKUS vorzustellen – und beide größten Säle der Harmonie waren ausverkauft bis auf den allerletzten Platz! Am Nachmittag, bei schönsten Sonnenschein, während eines WM-Spiels! Das Publikum war begeistert, Wim Wenders nicht minder – auf die Freiburger ist eben Verlass. Wir sind gespannt, welche Titel aus unserem Juli-Programm Ihre Aufmerksamkeit wecken. Highlights gibt es genug – für alle, die der WM trotzen. Zum Beispiel das herrliche neue Screwball-Roadmovie 303 von Hans Weingartner, in dem zwei junge Menschen auf der Fahrt nach Portugal sich über Gott und die Welt die Köpfe heiß reden – und dabei die Liebe entdecken. Oder das mit Preisen überhäufte israelische Antikriegsdrama FOXTROTT von Samuel Maoz, eine cineastische Tour de force. Für die Fans kubanischer Rhythmen und Morbidezza lockt CANDELARIA – EIN KUBANISCHER SOMMER, wer griechische Trauminseln und Weltstars bevorzugt, kommt bei MAMMA MIA! HERE WE GO AGAIN auf seine Kosten. Dem bissigen Jahrhundertfotografen und Dandy Cecil Beaton setzt LOVE, CECIL ein betörendes Denkmal; der Thriller SICARIO 2 schafft es unter der Regie von GOMORRHA-Genie Stefano Sollima, die Spannung im Kampf gegen die mexikanische Drogenmafia noch zu steigern; und zudem steht uns sogar eine Neuverfilmung des Ausbrecher-Klassikers PAPILLON ins Haus – was bleibt da zu wünschen übrig?
Richtig: Das wunderbare SOMMERNACHTSKINO unterm Sternenhimmel im lauschigen Innenhof des Schwarzen Klosters. Am 26. Juli öffnen sich die Tore. Das üppige Programm finden Sie auf Seite 13 und demnächst auch online unter www.sommernachts-kino.de.
Bis bald im Kino!
Ludwig Ammann, Michael Isele
Selbstredend steht uns im Juni die Fussball-WM ins Haus, mit Übertragung der wichtigsten Spiele im Podium der Harmonie. Aber auch Wim Wenders mit einem neuen Meisterwerk: PAPST FRANZISKUS – EIN MANN SEINES WORTES. Das Premierenpublikum in Cannes war zu Recht ergriffen. Wir freuen uns sehr, dass Wim Wenders am 15. Juni zu uns kommt, um Sie persönlich in seinen Dokumentarfilm einzuführen! Der Monatsanfang spielt stark auf mit dem herrlichen sardischen Familien-Drama MEINE TOCHTER – FIGLIA MIA mit Valeria Golino und Alba Rohrwacher, dem wuchtigen Abschieds-Western FEINDE mit Christian Bale, und der fabelhaften britschen Synchronschwimmer-Komödie SWIMMING WITH MEN. Eine ganz besondere Freude bereitet es uns, Ihnen am 25. Juni im Kandelhof eine kleine Werkschau mit Kurzfilmen des preisgekrönten Freiburger Filmemachers SIMON SCHNECKENBURGER zeigen zu können. Der Regisseur und sein Team werden Sie durch den Abend führen.
Bis bald im Kino!
Ludwig Ammann, Michael Isele
vor zwei Jahren konnte es keiner fassen, als in Cannes der beste Film bei der Preisverleihung gänzlich leer ausging: Von Kritik und Branche umjubelt, doch von der Jury mit Füßen getreten, setzte der deutsche Wettbewerbsbeitrag TONI ERDMANN nach der Weltpremiere in Cannes auch ohne Palme zu einem märchenhaften Siegeszug um die Welt an. Die Messlatte für Juryversagen liegt also hoch. Doch die Jury der diesjährigen Berlinale hat es tatsächlich geschafft, den Schwachsinn von Cannes noch zu toppen. Drei deutsche Filme zierten den Wettbewerb, jeder auf seine Art herausragend, jeder davon zumindest einen silbernen Darsteller-Bären wert, Marie Bäumler für ihre sensationelle Romy Schneider in 3 TAGE IN QUIBERON, Franz Rogowski für seine wunderbaren gebrochenen Helden in TRANSIT und IN DEN GÄNGEN. Ein Goldener Bär für den Besten Film wäre auch nicht verkehrt gewesen, oder sonst einer der insgesamt 8 Bären – die Jury hatte die Wahl. Und entschied, unter deutschem Vorsitz von Tom Tykwer, keinen einzigen der drei deutschen Beiträge zu ehren – das stärkste Aufgebot seit vielen Jahren. Stattdessen fiel die Wahl beim besten männlichen Darsteller auf einen Franzosen, der seine Sache gut gemacht hat – aber keineswegs so überragend, dass man noch Tage später von nichts anderem gesprochen hätte. Und den Goldenen Bär bekam ein Film aus Rumänien, bei dem das Publikum in Scharen davon lief – bis heute hat sich kein deutscher Verleih gefunden, der das Werk ins Kino bringen will… Bravo, Herr Tykwer, damit kann man die Bären als Gütesiegel endgültig vergessen! Aber vielleicht erobern TRANSIT und 3 TAGE IN QUIBERON jetzt im April, und IN DEN GÄNGEN im Mai auch ohne Bären die Herzen des Publikums? Verdient hätten sie es allesamt – sehen Sie selbst!
Bis bald im Kino!
Ludwig Ammann, Michael Isele
Liebe Filmfreunde,
was für ein Märzaufgebot, so viele tolle Filme Schlag auf Schlag – das gibt es selten! Mein persönlicher Favorit frisch von der Berlinale: RÜCKENWIND VON VORN, eine hinreißende Komödie aus dem wahren Leben, das Lebensgefühl, der Zungenschlag einer jungen Generation, auf den Punkt genau getroffen, wahrhaftig, liebevoll, ein Traum! Und dann: der neue Lars Kraume über DAS SCHWEIGENDE KLASSENZIMMER, das Geschichte schrieb; LUCKY, die köstliche Eigenbrötler-Ballade aus der Wüste, die Harry Dean Stanton zum Abschied unsterblich macht; ZWEI HERREN IM ANZUG, von und mit Josef Bierbichler und Martina Gedeck– eine Wucht; FLORIDA PROJECT, die knallbunten Abenteuer einer rotzfrechen Göre; und nicht zu vergessen die neuen Abenteuer der SCH’TIS IN PARIS – eine unglaublich komische Familie, bei der kein Auge trocken bleibt! Doch genug des Schwärmens, Sie halten das Heft ja selbst in der Hand und können nach Herzenslust darin blättern. Lieber noch ein heißer Tipp für alle, die ihren Film gern auf der größtmöglichen Leinwand sehen möchten: Gehen Sie in der Startwoche, wenn er neu anläuft – denn dann bekommt er sie von uns! Wenn dann die Nachfrage nachlässt, rückt er zugunsten der nächsten Neustarts in kleinere Säle. Hätten wir keine solchen Säle, müssten wir den Film absetzen. Darum: Kommen Sie lieber, so früh es geht!
Bis bald im Kino!
Ludwig Ammann, Michael Isele
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